Online-Zwang oder zusätzliche Kundenvorteile

In den letzten Monaten und Jahren wurde die Cloud ziemlich gehyped. Die Laien unter euch können sich die Cloud als verschiedene Dienste im Internet vorstellen, dazu gehören beispielsweise Soziale Netzwerke, Speicher auf Servern für seine Bilder und Musiksammlung, garniert mit Diensten wie E-Mail, oder Online-Textverarbeitung für das Smartphone und… (Spannung Ahoi) Synchronisation seiner Adressen, Termine und Daten auf dem Smartphone für Unterwegs, dem PC im Büro und dem Notebook oder der Lieblingsspielekonsole unter dem Fernseher. Und hier setzen auch einige Spielehersteller mit neuen Spielen (Diabolo oder SimCity 5 über das ich beim Verkaufsstart schon berichtete) an und nun auch Microsoft mit der neuen XBox One an.

Neue Spiele und Konsolengenerationen benötigen eine dauerhafte Verbindung über Internet zu den Servern ihrer Publisher, Provider, Hersteller und wie sie alle heißen mögen. Geworben wird mit dem Sichern von Spielst5änden, Statistiken und Videos vom Spielgesehehn im Rechenzentrum vom jeweiligen Hersteller. Das macht solche Daten von überall abrufbar und bietet nun einen direkteren Vergleich für Gamer – so die Hersteller – und das Spiel wird bei Serverpannen beim Hersteller, sowie bei Abschaltung der Server nach Guddünken der Provider unspielbar.

Aber was steckt wirklich hinter der ständigen Internetverbindung? Meist kauft man sich im nächsten Laden oder bei Steam eine heißbegehrte Software- oder Spieleneuerscheinung für 40 bis 50 Euro und installiert das Spiel auf dem PC oder einer Konsole. Dann erfolgt meistens eine Registrierung beim Publisher mit Namen/Pseudonym und einigen anderen Daten wie Alter, Mailpostfach und/oder Adresse. Dann kann man meist schon loslegen. Hapert es am anderen Ende der Internetleitung, also bei den Publishern und ihren Server (zuviel Andrang wie bei SimCity 5) dann ruckelt das Spiel oder man fliegt alle paar Minuten raus was natürlich die Spielfreude verdirbt. Etwas ähnliches ist auch beim Verkaufsstart von Diabolo 3 passiert. Es gab eine Menge Frust unter den Spielern.

Was versprechen sich die Spielehersteller davon? Sie wollen heiß begehrte Nutzerdaten Sammeln um ihre Zielgruppe genauer mit Werbung zu versorgen. Wer spielt welche Spiele gern und wie lang? Welche Zielgruppe nutzt ein Spiel? Ganz viele Informationen lassen sich durch diese Daten zusammentragen und speichern. Aber es geht auch darum, den Gebrauchtspielemarkt einzudämmen, also den Verkauf von gebrauchten Spielen via Second Hand. Meist sind die Discs über technische Maßnahmen (spezielle Codes) mit einem speziellen Spieleraccount verwoben, so daß der Käufer eines gebrauchten Spiels sprichwörtlich in die Röhre guckt, weil das Spiel nicht mehr an seinem PC mit seinem Account beim Publisher funktioniert. So werden mehr Originale verkauft und der Hersteller steigert seinen Gewinn. Händler sollen, gerade bei Microsofts neuester Konsolengeneration XBox one, gebrauchte Spiele deregistrieren und das natürlich gegen Geld. Hier veridient Microsoft auch wieder daran mit, natürlich auch der Handel und der Kunde ist wieder einmal der gelackmeierte. Will der Publisher ein Spiel aus irgendwelchen Gründen aus seinem Sortiment nehmen, dann schließt er nach und nach mehrere oder alle seine Server für dieses Spiel, man ist als Kunde jetzt dem Publisher voll ausgeliefert. Der Onlinezwang fungiert sozusagen als Kopierschutz und Marketingstrategie.

Was bringt mir als Kunde ein Spiel oder eine Konsole mit Onlinezwang? Wörtlich gesehen: Nicht viel. Die Nachteile überwiegen momentan die Vorteile. Klar, man kann seine Statistiken überall einsehen oder über ein Spiel diskutieren aber damit ist schon fast das Ende der Fahnenstange erreicht. Neuere Konsolen sollen schon im Standby (XBox one, Wii U) aus dem Internet neue Updates der Firmware oder für die gerade installierten Spiele herunterladen, so daß der Verbraucher sein Gerät schneller nutzen kann, aber meist laufen nicht jeden Tag neue Firmwareupdates ein.

Microsoft geht sogar noch einen Schritt weiter. Um die neue XBox One überhaupt nutzen zu können, muss Kinect zwingend angeschlossen sein und die XBox einmal pro Tag ins Internet dürfen.Und Kinect lauscht immer mit, um auf Sprachbefehl die Konsole zu starten. Neue Konsolengenerationen sind Multimediagenies. Sie spielen nicht nur, sondern lassen sich auf Sprach- und Gestensteuerung ein (etwa über Kinect), Spielen Filme und Fernsehen ab, verbinden mit sozialen Netzwerken und surfen im mit dem Nutzer im Internet. Läuft die neue XBox, dann nimmt Kinect klammheimlich Bild- und Audiodaten auf und werden auf der Konsole ersteinmal verarbeitet. Bis zu 6 Personen lassen sich damit unterscheiden und durch Gesichtserkennung kann Microsoft auch Gesichtsausdrücke weiterverarbeiten. Interessant währe zu wissen, in wie weit die Daten an Microsoft weitergegeben werden, oder wie die XBox durch Sicherheitsmaßnahmen gegen den unbefugten Zugriff durch Dritte geschützt ist.

Wie weiter oben schon beschrieben, muß die XBox nicht ständig mit dem Internet verbunden sein. Alle 24 Stunden muß der Zugriff aber schon erfolgen, damit der Zugriff auf Offlineinhalte, wie Blue Ray Filme möglich bleibt.

Fazit

Spiele und neue Konsolen mit Onlinezwang bringen für den geneigten Nutzer etliches an Einschränkungen mit. Man kann nicht mehr jedes Spiel ohne weiteres an Kumpels für ein Spielewochenende verleihen. Da müsste man schon die gesamten Daten für den Nutzeraccount, auf dem das Spiel registriert ist, weitergeben. Auch das Kaufen und Verkaufen von bereits gerbrauchten Spielen wird schwerer. Da verdienen dien Publisher und Hersteller mächtig gewaltig mit. Konsolenfreaks werden mit dem Onlinezwang ganz schön eingeschränkt, kann man eventuell Legal erworbene Filme auf DVD und Blue Ray nicht mehr schauen, wenn die Lieblingskonsole nicht mehr ins Internet darf um beim Hersteller anzufragen, ob sie den Silberling abspielen darf oder nicht. Kommt die Telekom mit ihren Plänen für die Internetdrossel durch, so kann das Entertainment-Wochenende für die Kiddies platzen, außer die Eltern schaffen es die Kinder mal auf den Spielplatz zu scheuchen.

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